Wärmewanne nach Credé, Holzstich, 1884, Fig. 1 aus: Carl Siegmund Franz Credé, Mittheilungen aus der geburtshüflichen Klinik in Leipzig. Ueber Erwärmungsgeräthe für frühgeborene und schwächliche kleine Kinder, in: Archiv für Gynäkologie 24, 1884, S. 128
Im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Vorläufer der modernen Inkubatoren. Johann Georg von Ruehl (1768–1846) entwickelte 1835 eine Wärmewanne für ein Findelhaus in St. Petersburg. Die Eisenwanne mit doppelten Wänden sollte das Baby vor Unterkühlung schützen. Befüllt mit heißem Wasser erzeugte der Hohlraum ein Warmluftbad. Ein Stofftuch schloss das Ganze nach oben ab. 1857 machte Jean-Louis-Paul Denucé (1824-1889) in Frankreich mit dem „Berceau incubateur“ (Wiegen-Inkubator) die gleiche Erfindung. Bei ihm war sie um eine Wollummantelung ergänzt. Dadurch hielt sich das Wasser länger warm. Schließlich entwarf im Jahr 1864 der deutsche Gynäkologe und Geburtshelfer Carl Siegmund Franz Credé (1819–1892) eine kupferne Säuglingswärmewanne für die Leipziger Entbindungsanstalt. Die bewährte „Credé’sche Wanne“ sollte noch lange in deutschen Kinderkliniken in Gebrauch sein.
Credé‘sche Wärmewanne, Abb. 194 a und b aus: Werner Catel (Hg.), Die Pflege des gesunden und kranken Kindes. Zugleich ein Lehrbuch der Ausbildung zur Säuglingspflegerin und Kinderkrankenschwester, Leipzig: Thieme 1939, S. 334f