Frank H. Nowell (1864–1950), Baby Incubator exhibit, Pay Streak, Alaska Yukon Pacific Exposition, Seattle, Washington, Fotografie, 1909, Foto: Courtesy University of Washington Libraries, Special Collections (AYP535), PH Coll 727.655
Der französischer Arzt Alexandre Léon Lion (1861–1934) stellte 1890 seinen neuartigen Inkubator vor. Dieser funktionierte gasbetrieben, später elektrisch. Neben seiner Funktionsweise bestach er durch ein besonders ästhetisches Aussehen. Wie in eine kleine Vitrine wurden die Frühgeborenen hinter zwei gläserne Flügeltürchen gebettet. Der Erfolg der Apparatur war bahnbrechend. Wärmeschränke nach Lion gehörten auch in der Neuen Königlichen Frauenklinik Dresden zur Ausstattung. Lion gründete in Paris und europaweit Wohltätigkeitsvereine und propagierte bis zum 1. Weltkrieg sehr aktiv seinen Inkubator. In öffentlichen Ausstellungen zeigte er die Apparate inklusive inliegender Säuglinge. Mit den Eintrittsgeldern förderte er den Einsatz von Couveusen, die man bei ihm auch leihen konnte. Zahlreiche Unternehmerinnen, vor allem in den USA, folgten seinem Beispiel. Babys in Lion-Inkubatoren waren bis in die 1940er auf verschiedenen internationalen Ausstellungen zu bestaunen.
Gebäude für Geburtshilfe und Gynäkologie (B) II. Stock, Wärmschränke für Neugeborene, aus: Christian Gerhard Leopold, Karl Ottomar Reichelt, Die neue königliche Frauenklinik in Dresden, in: Königliche Frauenklinik. Arbeiten aus der Königlichen Frauenklinik in Dresden, Bd. 3, Leipzig: Hirzel 1906